Ihr Weg zum Smart Home mit KNX

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Ob Beleuchtungssteuerung, Besucherkontrolle per Smartphone oder die komplette Hausautomation – das Thema Smart Home wird für viele Deutsche immer relevanter. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie* nutzten bereits 2016 rund 30% der deutschen Haushalte Smart Home Technologien in ihrem Alltag. Die steigende Tendenz spricht dafür, dass die Unterstützung durch ein intelligentes zu Hause in den nächsten Jahren immer selbstverständlicher für uns werden wird. Doch wie findet man den Einstieg in diese neue Art der Wohnqualität?

Ist die grundsätzliche Entscheidung für ein smartes Wohnen getroffen, bietet es sich an, von Beginn an auf ein ganzheitliches Hausautomationssystem zu setzen. Bei Recherchen fällt dabei häufig als erstes der beliebte Gebäudeautomationsstandards KNX ins Auge. Zu den großen Vorteilen zählen vor allem die große Auswahl und Kompatibilität innerhalb der KNX-Welt. Bevor jedoch mit der Installation begonnen werden kann, ist es hilfreich, sich einen Überblick über die Funktionen, Möglichkeiten und Grenzen dieses populären Systems zu verschaffen. Als erste Hilfestellung gibt unser Video einen beispielhaften Überblick über den Aufbau eines kompletten KNX-Systems. Dabei wird gezielt auf einige bewährte Komponenten eingegangen und beschrieben, welche Elemente besonders ausschlaggebend für die Installation einer reibungslosen Hausautomation sind.

Alles Wissenswerte zu KNX

Als weltweit verwendetes Bussystem mit über 400 Herstellern und 7000 zertifizierten Produkten bietet KNX die Möglichkeit, eine Gebäudeautomation komplett herstellerunabhängig zu installieren. Die große Produktauswahl erlaubt dabei eine sehr individuelle und einzigartige Kombination von unterschiedlichen Komponenten. Aufgrund der gewerkeübergreifenden Automation profitiert der Nutzer zudem von einem hohen Komfortgewinn und einer nicht zu unterschätzenden Kosten- und Energieeinsparung. Grundsätzlich sind alle Geräte im KNX untereinander kompatibel, sodass Komponenten beliebig herstellerübergreifend kombiniert werden können. Dies fördert den Wettbewerb, was dem Nutzer in Form von häufigen Innovationen und verhältnismäßig niedrigen Preisen zugutekommt.

Der grundsätzliche Aufbau eines KNX-Systems setzt sich aus drei Arten von Komponenten zusammen. Hierzu zählen 1. die Sensoren, die Befehle in das System übergeben, 2. die  Aktoren, die diese Befehle aufnehmen und an entsprechender Stelle schalten und 3. die Systemgeräte, die der Spannungsversorgung dienen.

Als Spannungsversorgung für eine komplette Buslinie bietet sich ein Versorgungselement mit Diagnosefunktion an. Hiermit lassen sich bis zu 64 Teilnehmer integrieren. Natürlich ist es auch möglich, mit einer Spannungsversorgung ohne Diagnosefunktion zu arbeiten, allerdings haben sich die einfache Kontrolle und Wartung in der Vergangenheit häufig bewährt, um mögliche Instabilitäten frühzeitig zu erkennen. Für kleinere Installationen, beispielsweise Wohnungen oder kleinere KNX-Linien mit 16 oder 32 Teilnehmern, reichen Spannungsversorgungen von 320 mA und 160 mA aus.

Werden sehr energieintensive Komponenten, wie Geräte mit großen Displays, in das KNX-System eingebunden, sollte eine Spannungsversorgung mit einem separaten, unverdrosselten Ausgang gewählt werden. Über meist gelb/weiße Adern ermöglicht dieser Ausgang eine zusätzliche Abgabe von Versorgungsspannung, wenn das Gerät mehr Strom benötigt als der KNX-Bus freigibt.

Welche Produkte im Detail für den Aufbau des persönlichen KNX-Systems verwendet werden, steht dem Nutzer aufgrund der großen Produktwelt nahezu frei. Speziell bei den Tastern gibt es eine vielfältige Auswahl, da diese, als einer der wenigen sichtbaren Komponenten, auch eine optische Relevanz besitzen. Sich einen Überblick über die Vielzahl aller KNX-fähigen Geräte zu verschaffen, ist entsprechend mit einem größeren Aufwand verbunden. Orientierungssuchende finden in unserem Video genug Anregungen, Ideen und grundsätzlichen Tipps, um ein Grundverständnis der KNX-Welt zu erhalten.

Komponenten im Video:

  • Der MDT STC-0640.01 dient in unserem Musterbeispiel als Spannungsversorgung. Aufgrund seiner Diagnosefunktion lassen sich Instabilitäten und Fehlerquellen frühzeitig erkennen und ausschließen.
  • Die WEINZIERL 312 und WEINZIERL 751 bieten sich als USB-Interface bzw. IP-Router an. Sie dienen der Programmierung des Systems, aber auch dem Zugriff zur Bedienung. Hiermit lassen sich zum einen das Schalten und die Strommessung steuern, zum anderen können auch Dimmfunktionen, Jalousien- und Heizungssteuerungen eingebunden werden.
  • Als Schaltaktor für Komponenten mit Handbetätigung, wie Schalter und Steckdosen, eignet sich beispielsweise der YÖNNET ITR516. Hiermit können folgende Komponenten integriert werden:
    • Heizungsaktoren

z.B. der MDT AKH-0800.02 in Kombination mit dem MÖHLENHOFF-Stellantrieb.

  • Dimmaktoren

z.B. der THEBEN DM 8 2 T KNX für gedimmtes Licht von Retrofit-LED oder Halogen/Glühbirnen oder der ENERTEX 1160-REG als PWM-Dimmaktor für 24 V-Beleuchtung mit deutlich besserem Dimmergebnis als bei retrofit-gesteuerten Geräten.

  • Taster

Die Preis- und Leistungsunterschiede sind bei den Tastern sehr weit gestreut. Je nach benötigten Anforderungen und Funktionen sind folgende Taster zu empfehlen:

Der BASALTE Taster überzeugt als Luxusprodukt mit extrem hochwertiger Verarbeitung und durchdachtem, aber simplem Bedienkonzept. Hinzu kommen hochwertige Oberflächen und Multitouch sowie die Möglichkeit des wandbündigen Einbaus.

Der ENERTEX MeTa als High-End-Taster und Raumcontroller verfügt über eine sehr wertige Verarbeitung und frei beschriftbare Taster (Display verbaut).

Der MDT Glastaster punktet als Preis-Leistungs-Empfehlung mit einem höherwertigen Display mit bis zu 12 Funktionen, einem Temperatursensor und Touchfunktion.

Der JUNG F40 bietet sich als gängige Alternative zum Einbau in Schalterprogramme an. Auch er ist mit eingebautem Temperatursensor und/oder Display erhältlich.

Der ENERTEX ProxyTouch dient als Sonderlösung für Feuchtraum-Installationen oder Installationen an abwischbaren Oberflächen, beispielsweise auf Arbeitsplatten oder unter Fliesen.

  • Präsenzmelder

Bei dem BEG PD11-FLAT handelt es sich um einen fast unsichtbarer Präsenzmelder für eher kleine Erfassungsbereiche wie Flure oder Gäste-WCs.

  • Zusätzlich können optionale Geräte wie Logikmaschinen oder Visualisierungsserver eingebunden werden. Der BAB-TEC EibPort 3, der eine ausgefeilte Visualisierung stellt, Logiken und Skripte ermöglicht und über einen integrierten IP-Router verfügt, bietet sich dabei besonders an.

*Mehr Infos:

http://www.smarthome-deutschland.de/aktuelles/studien/detail/aktuelle-studie-2016-endkundenbefragung-smart-home.html

https://www.splendid-research.com/smarthome.html

http://www.knx.de/knx-de/