KNX Grundlagen Video

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KNX gilt als DAS Bussystem der Haus- und Gebäudesystemtechnik. Die Weiterentwicklung von EIB, BatiBus und EHS ist ein herstellerunabhängiger und gleichzeitig offener Standard. mehr als 400 Hersteller produzieren weit über 7000 Produkte, die mit dem Standard kompatibel sind.  Das macht das System nicht nur sehr flexibel, sondern auch zukunftssicher. In dieser Blogreihe möchten wir dir gemeinsam mit Matthias Kleine alles Wissenswerte über den KNX-Standard erzählen.

Vor- und Nachteile von KNX TP im Überblick

  • große Produktpalette

  • dezentral

  • kabelgebunden

  • zukunftssicher

  • offener, internationaler Standard

  • Medien können miteinander kombiniert werden

  • hoher Preis für Einstieg

  • erhöhter Planungsaufwand

  • KNX TP in bestehende Gebäude nachzurüsten ist recht aufwändig

Grundbegriffe zu KNX

Minimalkonfiguration KNX

  • Spannungsversorgung 30 V

  • IP-Interface (oder auch USB)

  • ein bis 64 Teilnehmer (Aktoren, Sensoren etc.)
  • Busleitung

Linienkoppler oder Linienverstärker?

Gemeinsam werden diese Komponenten als Liniensegment bezeichnet.
Da 64 Teilnehmer aber recht schnell erreicht sind, könnten Linienverstärker (LV) eingesetzt werden. Sie verbinden vier einzelne Liniensegmente zu einer Linie, sodass insgesamt 256 Teilnehmer möglich sind. Ein Linienverstärker selbst ist dabei ebenfalls ein Teilnehmer. Eine Linie besteht damit aus maximal 4 Liniensegmenten. Jedes Segment benötigt eine eigene Spannungsversorgung.

In der Praxis wird eine Linie selten mit 256 Teilnehmern komplett ausgenutzt. Um die Busarchitektur übersichtlicher zu halten, wird bei einem Segment, das mehr als 64 Teilnehmer hat, eher eine neue Linie angelegt. Dazu wird ein Linienkoppler eingesetzt. Dessen Funktion ist mit eines Linienverstärkers vergleichbar, wird lediglich anders konfiguriert. Der Aufbau besteht dann aus einer Hauptlinie (0) und mehreren weiteren Linien mit ebenfalls max. 64 Teilnehmern. Diese Methode hat neben der Übersichtlicheit einen weiteren Vorteil: Die Filterfunktion des Linienkopplers ermöglicht es, den Bus beispielsweise auch außerhalb des Gebäudes zu verlegen. So ist der Anschluss eines Bewegungsmelders möglich, ohne die Sicherheit des System einzuschrenken. Besonders positiv: Sollte eine Linie defekt sein, sind alle anderen Linien, sofern ein Linienkoppler eingesetzt wurde, davon nicht betroffen.

Die Spannungsversorgung

  • Busspannung 29 V bzw. 30 V = Schutzkleinspannung (SELV)

  • 24 V Nennspannung

  • Arbeitsbereich 21 V – 30 V = 9 V Spannungsabfall möglich

Physikalische Adressen

Jeder Teilnehmer in der Programmierung bekommt eine sogenannte physikalische Adresse.  Unter dieser Adresse ist er dann auch erreichbar. Sie wird zur Parametrierung und Programmierung in der ETS (Software zur Programmierung) genutzt.
Die Adressen sind nach den Bereich, Linie und Teilnehmer aufgebaut. Ein bereich besteht aus mehreren Linien, eine Linie aus bis zu 64 Teilnehmern. Eine physikalische Adresse könnte z.B. 1.3.37 heißen (1 = Bereich, 3 = Linie, 37 = Teilnehmer).

Topologien

Der KNX-Standard lässt unterschiedliche Topologien zu: Bus, Stern und Baum sind erlaubt, während ein Ring oder eine vermaschte Form nicht umsetzbar sind.

Gruppenadressen

Die Logik des KNX-Systems wird über Gruppenadressen abgebildet. Durch sie wird die Kommunikation unter allen Teilnehmern geregelt. Ein Taster erhält dabei beispielsweise die gleiche Adresse wie ein Aktor, damit dieser dann entsprechend reagiert und etwa Licht einschaltet. Die Adresse kann auch an mehrere Aktoren vergeben werden, sodass ganze Lichtgruppen geschaltet werden.

Teilnehmer

Als Teilnehmer werden alle Komponenten bezeichnet, die in den Bus installiert werden können. Dabei kann ein Teilnehmer auch mehrere Funktionen erfüllen. Hier einige Beispiele:

  • 20-fach Schaltaktor

  • 16-fach Rolladenaktor

  • 6-fach Taster inkl. Temperatur- und Licht-Sensor

  • Wetterstation mit vielen Sensoren

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