Tags: , , , , , ,

Light + Building 2018

Unsere Highlights der Messe in Frankfurt

Ein Überblick aus verschiedenen Perspektiven

Alle zwei Jahre kommen auf der Messe Light + Building in Frankfurt die Innovationen und Weltneuheiten aus den Themenbereichen Beleuchtung, Elektrotechnik, Haus- und Gebäudetechnik zusammen. Die Weltleitmesse gilt als Indikator der digitalen Zukunft und wird von über 2.700 internationalen Ausstellern geprägt.

Selbstverständlich, dass wir bei Voltus uns ein solches Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Über drei Tage waren sieben unserer Mitarbeiter in Frankfurt auf der Messe und haben sich einen Überblick über die Produktneuheiten der Branche verschafft. Aufgeteilt in kleine Gruppen haben wir die Messehallen unsicher gemacht, konnten uns so optimal informieren und durch die Hallen vorarbeiten. Da wir sowohl aus der Vertriebs-, der Technik- oder der Marketing-Brille geschaut haben, gab es für jedes unserer Teammitglieder dabei ein ganz besonderes Highlight.

Wir haben die Kollegen zu ihren persönlichen Highlights befragt:

Raphael, was waren Deine Highlights auf der Light + Building?

Raphael Huckert

Raphael Huckert, Geschäftsentwickler

Dieses Jahr hat man deutlich gemerkt, dass viele Hersteller das Thema „Smart Home“ für sich erkannt haben. Lange Zeit war KNX und Gebäudeautomation bzw. Gebäudetechnik nur für Luxushäuser und Gewerbebauten bestimmt. Dieses Jahr wurden viele Systeme gezeigt, die explizit für den „normalen“ Anwender gedacht sind. Neben neuen Erweiterungen zu bestehenden Systemen wie Busch-Jaeger Free@Home oder Luxorliving von Theben, die beide leitungsgebunden sind, sind auch funkbasierende Systeme wie eNET, einer Kooperation von u.a. GIRA und JUNG, oder das ganz neu vorgestellte WISER von Merten total im Trend. Vor allem WISER setzt in meinen Augen neue Standards, da das Gebäude ganzheitlich betrachtet wird und somit alle Eventualitäten abgedeckt sind – von der Deckenleuchte bis hin zum Energiemonitoring und der Sprechanlage. Vor allem hier ist der Retrofit-Ansatz, also die Nachrüstmöglichkeit, sehr interessant. Ansonsten ist zu spüren, dass sich KNX als Standard weiterhin behauptet und als gute Investition beim Neu- und Umbau zu sehen ist.

Wenn man sich die Vielzahl an Systemen, Varianten und die hohe Komplexität dieser anschaut, so frage ich mich, wie das wohl „früher“ war, als eine Elektroinstallation lediglich dazu diente, das Licht ein- und auszuschalten und den Strom aus einer Steckdose zu bekommen… So richtig bewusst wird das einem, wenn man sich die Produkte, wie die Retro-Schalter aus Bakelit von THPG anschaut und sie dann mit einen KNX-Taster von Basalte oder MDT vergleicht. Es wird einem dann schnell bewusst, wie sehr sich die Technik gewandelt hat. Der normale Elektroinstallateur hat es da oftmals (verständlicherweise) schwierig, dem Kunden das optimale Produkt anzubieten. Hier sind wir von Voltus optimal darauf eingestellt, da wir uns ja fast ausschließlich mit solchen smarten Produkten beschäftigen.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle aber auch noch bei den Ausstellern und Herstellern, die unsere Produkte von ConstaLED im Zuge ihres Messeauftritts genutzt haben, um diverse Lösungen optimal darstellen zu können. Insbesondere sind hier MDT, Enertex und Schneider Electric zu nennen. Es waren hier diverse LED-Spots und -Strips von uns ausgestellt.

Roger, was hat bei dir einen bleibenden Eindruck hinterlassen?

Roger Lindner, Leiter Verkauf und Technik

Die Vernetzung der Geräte und Gewerke steht über den Dingen und bestimmt noch mehr als bisher die Richtung der Entwicklung. Ob in der Gebäudetechnik, dem KNX Bus oder den eher proprietären Lösung von Merten, Wiser sowie Busch free@home ist dieses greifbar. Das Haus wird als Gesamtobjekt im stetigen Einklang betrachtet und neben der Funktionalität auch mit Komfort wie der integrierten Sprachsteuerung versehen. So steuert Alexa seit dem letzten Systemupdate 2.1.6 ihre free@home Installation per Spracherkennung.

Um die Lücke zum free@home zu schließen, drängt Merten mit deren Wiser System auf den Markt und macht dabei eine sehr gute Figur. Das System kommt stimmig rüber und sieht seine Alleinstellungsmerkmale im Bereich der Türsprechanlage durch Anbindung der Schneidertochter Ritto und dem Schneider eigenen Smartmetering, welches über den HomeLYnk z.B. auch im KNX ausgelesen und weiterverwendet werden kann. Mit letzterem können durch einen eigenen Wandler pro Leitungsschutzschalter, Ströme ausgelesen werden. Dies funktioniert nicht nur mit firmeneigenen LS Automaten sondern auch mit Fremdprodukten, womit Schneider Electric in die Hoheitsgebiete der Mitbewerber eingreift und Marktanteile umwirbt.

Im Bereich KNX fand ich den angekündigten True Presence Melder von Steinel ein Highlight, welcher das Thema Präsenzerkennung erneut aufgreift und laut Herstelleraussage vollumfänglich löst und definiert. Mit diesem Melder werden auch still sitzende Personen detektiert und das Raumlicht bleibt aktiv. Ermöglicht wird dies durch den menschlichen Herzschlag und dessen Atmung, welche als Indikatoren für die Messung herzugezogen werden. Zusätzlich kann der Melder mit weiteren Sensoren zur Erfassung der Luftgüte, Temperatur sowie CO² Messung erworben werden, was weitere Einsatzgebiete eröffnet. Ein anderer Pluspunkt ist die Optik und Haptik des Melders obwohl lediglich eine Aufputzversion auf den Markt kommen soll. Die klassischen Erfassungskuppel entfällt und der Melder wird lediglich eine leicht Wölbung über seine Abmaße von ca. 15x15cm erhalten. Somit ist der Präsenzmelder im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern ein optischer Leckerbissen.

Manchmal muss es nicht komplex und unnötig kompliziert sein, wie Merten im konventionellen Installationsbereich zeigt. Die Tochter des Schneider Electric Konzerns bringt eine USB-Steckdose auf den Markt, welche über zwei USB-Ports inkl. herkömmlicher Schukosteckdose verfügt. Damit ist ein weiterer Hersteller neben Busch-Jäger mit derartigen Kombinationen am Markt, was die Kunden auf Grund der hohen Nachfrage freuen wird.

Im Beleuchtungsbereich sind mir zwei Hersteller bzw. Produkte im Gedächtnis geblieben.

Auf der einen Seite die neuen LED-Profile von Delta-Light, welche durch ihre minimalistischen Abmaße in Form der TAGLINE Maßstäbe setzen sowie deren Wandprofil KASKADE, welches auf Grund der ungewöhnlichen Bauform ins Auge sticht.

Auf der anderen Seite stellte Trilux ein Konzept vor, mit dem man Leuchten mit unterschiedlichen Modulen als Abschlussleiste versehen kann. Hierbei soll es möglich werden Rauchmelder, WiFi Anbindungen oder herkömmliche Präsenzmelder anzubringen und selbst zu konfigurieren.

Zum Abschluss eine Innovation, welche derzeit noch in den Kinderschuhen steckt aber womöglich die nächste Light & Building mitgestalten könnte. Die Rede ist von LiFi, welches ebenfalls am Messestand von Trilux Erwähnung fand. Hierbei soll durch spezielle Treiber die Datenkommunikation über Licht ermöglicht werden und so den einfachen und nahezu immer verfügbaren Zugang zum Web darstellen. Als Empfänger wird der Helligkeitssensor des Smartphones verwendet, was sich also von der technischen Umsetzung als unproblematisch darstellen sollte. In den Anfängen könnten so z.B. Produktinformationen beim alltäglichen Einkauf zur Verfügung stehen, um beispielsweise Inhaltslisten für Allergiker schnell und detailliert einzusehen. Die Möglichkeiten der Umsetzung sind vielfältig und neben der Einfachheit soll die Datenübertragungsraten um einiges höher als unsere heutigen WLAN Standards sein, wir dürfen also gespannt sein.

Was war für Dich besonders auf der Messe, Tobias?

Tobias Haack

Tobias Haack, Geschäftsführer Planungsbüro SCE

In der Vielzahl an neuen Produkten stach für mich besonders der äußerst innovative „true presence®“-Präsenzmelder von Steinel hervor. Mit ihm ist es erstmalig möglich, die Beleuchtung präsenzabhängig zu steuern, auch wenn sich niemand in einem Raum bewegt. Anstatt auf Bewegungen zu reagieren, konzentriert sich das Gerät nämlich auf die menschliche Atmung. Vereinfacht gesagt: Das Licht geht erst dann aus, wenn man den Raum verlässt oder tot auf dem Boden liegt.

Was zwar nichts mit Smart Home zu tun hat, aber dennoch für mich als Elektromeister interessant war, ist die neue kräftige Farbe der Unterputz- und Hohlwanddosen von Kaiser Elektro. Das bringt frische Farbe in die Elektroinstallation.

Was war dein Eindruck, Mustafa?

Mustafa Karagül, Vertrieb und Technik

Allgemein fand ich die Light + Building sehr interessant, jedoch habe ich mir von einigen Herstellern ein wenig mehr erhofft, vor allem zum Thema Gebäudetechnik. Im Großen und Ganzen gibt es gerade im Smart Home Bereich einige Neuheiten, die von Nachrüstlösungen und neuen KNX-Komponenten bis hin zu komplett eigenen, proprietären Smart Home Bussystemen reichen.

Eines meiner Highlights war der neue EibPC2 von Enertex. Er hat eine Programmierschnittstelle sowie einen grafischen Logikeditor integriert. Dieser macht das Erstellen von Logiken einfacher, ermöglicht aber weiterhin das Schreiben von individuellen Skripten. Somit hat er mächtig viele Funktionen für jeden Anwendungsfall.

Zum anderen sind die neuen Apps für das Appmodul von BAB TEC sehr interessant, denn mit ihnen können nun auch z.B. Google Home und Apple HomePod in das KNX System integriert werden.  Auch neu ist eine App, mit der man sich sogenannte Smart Screens erstellen kann. Auf den Smart Screens lassen sich verschiedene Apps, z.B. Sonos und Philips Hue, in eine gemeinsame Ansicht integrieren. Man hat somit eine „App in der App“.

Sebastian, worauf hast du besonders geachtet?

Sebastian Bornemann, Vertrieb und Technik

Human Centric Lighting war omnipräsent in diesem Jahr. Jeder Hersteller, der etwas auf sich hält, bietet nun Tunable-White-Lösungen an. Gleichzeitig gibt es immer mehr vernetzte Leuchten, die sich untereinander abstimmen und damit im Themenbereich Licht für neue Möglichkeiten sorgen und auch im Nachrüstmarkt die intelligente Lichtsteuerung vereinfachen, beispielsweise LiveLink von TRILUX, aber auch viele HUE– und CASAMBI-kompatible Leuchten. Das treibt die Innovation voran und drückt den Preis für den Endkunden. Richtig umgesetzt bietet diese LED-Technik einen deutlichen Mehrwert für den Verbraucher – zu Hause und auf der Arbeit.

Handlungsbedarf besteht, was die Retrofit-Technik angeht, noch immer in puncto Dimmung, wo nach wie vor nicht immer optimale Ergebnisse erzielt werden. Glücklicherweise wird immer mehr von Retrofit-LED auf wirkliche Systemlösungen umgestellt, bei denen die Ansteuerung natürlich tendenziell in deutlich höherer Qualität möglich ist. Allerdings zeigten sich auch hier bei einigen Herstellern noch Schwachstellen in der Präsentation vor Ort, weshalb nach wie vor eine Mischung verschiedener Hersteller in einem Komplettsystem das beste Ergebnis liefert, zum Beispiel per DALI oder KNX.

LED-Technik hält nun Einzug in immer mehr Haushalte, und dies fällt auch hier, auf der Messe Light + Building in Frankfurt, auf. Umso wichtiger wird es jedoch, die Kunden zu bilden, um ihnen zu ermöglichen, sich eine informierte und fundierte Meinung zur Qualität der Produkte und der Ansteuerung bilden zu können. Dies wird in Zukunft aufgrund der Produkt- und Systemvielfalt verstärkt unsere Aufgabe sein.

Welche Punkte waren für dich am wichtigsten, Hannah?

Hannah Petersen, Marketing

Für mich stand bei meinem Messebesuch vor allem der nachhaltige Kundennutzen im Vordergrund. Besonders prägend war für mich deshalb das Thema „Human Centric Lighting“ (HCL), das bei vielen Messeausstellern eine zentrale Rolle spielte. Im Zentrum steht dabei die möglichst realitätsnahe Simulation des natürlichen Tagesablaufs durch gezielte Beleuchtung, um einen positiven Einfluss auf den menschlichen Biorhythmus zu nehmen. Diese Methodik in der Gebäudetechnik schafft nicht nur im Alltag, sondern auch in Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Seniorenheimen einen starken Mehrwert für die individuelle Lebensqualität.

Darüber hinaus hätte ich vermutet, dass noch mehr Aussteller das Thema E-Mobility aufgreifen und innovative Lösungen in diesem Bereich anbieten. Ich denke, dass es auf diesem Gebiet noch viel Luft nach oben gibt. Deshalb werden auch wir bei Voltus uns in naher Zukunft mit dem weiten Themenfeld der E-Mobilität beschäftigen.

Unser Fazit:

Die Messe Light + Building in Frankfurt ist und bleibt ein unverzichtbares Erlebnis für alle Technikbegeisterten und Innovationssuchenden. Der Messebesuch hat uns zahlreiche Inspirationen verschafft und wird dazu beitragen, unsere Produktpalette in den nächsten Wochen und Monaten um zahlreiche Produkte und Hersteller zu erweitern. Insbesondere das Thema Smart Home wird uns dabei immer stärker begleiten.

Das Beste an einer solch prägenden Messe ist für unser gesamtes Team jedoch die Möglichkeit, das neugewonnenes Wissen direkt an unsere Kunden weiterzugeben und so dazu beizutragen, die vielseitigen Produktneuheiten auch in der Praxis zum Leben zu erwecken.

Mehr Infos zur Light + Building:

https://light-building.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html

https://www.messen.de/de/7753/frankfurt-am-main/light-plus-building/info

https://www.dgwz.de/messen/light-building-frankfurt-licht-gebaeudetechnik

https://de-de.facebook.com/light.building/