Zeitschaltuhren: Stromsparen leicht gemacht
Aktualisiert: 28.02.2024
Die Strompreise sind hoch. Zeitschaltuhren sind eine praktische Lösung, um den Stromverbrauch zu Hause zu regulieren.
Nach oben offen: Der Strompreis
Experten sind sich sicher: Nie mehr wird Strom so günstig sein wie vor 2021. Gründe hierfür sind der Wegfall der Strompreisbremse sowie höhere Beschaffungskosten. So haben viele Betreiber der Stromübertragungsnetze in Deutschland die Entgelte für die Netznutzung auf mehr als das Doppelte angehoben: Verbraucher zahlen seit Januar 2024 nicht mehr 3,12 Cent pro Kilowattstunde, sondern 6,43 Cent Netzentgelt. Die staatlichen Zuschüsse auf diese Netzentgelte entfallen zudem. Ausschlaggebend für einen hohen Preis für Strom sind außerdem die Börsenpreise. Sie steigen, wenn Erzeuger weniger anbieten können als Versorger nachfragen.
Es gilt also Strom zu sparen und diesen so effizient wie möglich zu nutzen. Wir sagen dir, wie du deine Energiekosten in den Griff bekommst.
Zeitschaltuhren drehen den Saft ab
Alle Elektrogeräte ziehen Strom, wenn sie über das Kabel mit der Steckdose verbunden sind. Dabei ist es egal, ob sie im Stand-by-Modus laufen, angeschaltet sind oder nicht. Deshalb heißt es für nicht akut genutzte Drucker, Kaffeemaschinen, Ladegeräte für Handys oder Tablets: Raus aus der Steckdose!
Nun kann es mühsam sein, immer wieder daran zu denken, beim Ausschalten auch gleichzeitig den Stecker zu ziehen. Das können praktische Helfer für dich übernehmen: Zeitschaltuhren sind intelligente Zusatzgeräte, die Energiefressern immer dann den „Saft abdrehen“, wann du es wünschst. Indem du sie nach deinen Bedürfnissen programmierst, integrierst du sie in deinen Tagesablauf. Du wirst erleben, dass dein Alltag mit Zeitschaltuhren nicht nur sparsamer, sondern zugleich komfortabler wird.
Multifunktionstalente
Zeitschaltuhren sind Alleskönner. Mit ihnen kannst du beispielsweise bestimmen, wann das Licht angeht, die Kaffeemaschine morgens anspringt oder das Handy nachts geladen wird. Zeitschaltuhren stellen die Energiezufuhr für bestimmte Geräte ganz ab. Das spart Strom. Bist du außer Haus, simulieren sie deine Anwesenheit per Zufallsschaltung. Das schreckt Einbrecher ab. Mit Zeitschaltuhren kannst du aber auch die Bewässerung deines Gartens automatisieren oder das Licht in deinem Aquarium steuern.
Mechanische, analoge oder digitale Zeitschaltuhr – wo ist der Unterschied?
Analoge und digitale Zeitschaltuhren unterscheiden sich in ihren Funktionsweisen, ihrer Bedienung und ihren Einsatzmöglichkeiten.
Ein grundlegender Unterschied ist, dass analoge Zeitschaltuhren meistens Programmzyklen über 24 Stunden oder 7 Tagen beschreiben, während die Steuerungsmöglichkeiten digitaler Instrumente fast unbegrenzt sind.
Günstige „Stromstopper“
Das Zählwerk analoger Zeitschaltuhren funktioniert mechanisch. Du erkennst die analogen Geräte an der typischen Drehscheibe. Mit ihr kannst du die aktuelle Zeit sowie die Zeit der Stromunterbrechung einstellen. Wann Strom ins Endgerät fließen soll, bestimmst du über Schaltstifte am Rand dieser Drehscheibe. Ein Schaltstift steht dabei für mehrere Minuten. Analoge Zeitschaltuhren besitzen ein Tages- oder Wochenprogramm.
Analoge Geräte werden auch Steckdosenschaltuhr oder Zeitprogrammstecker genannt, wenn sie in der Steckdose Platz finden, also zwischen Stromquelle und Gerät sitzen. Alle elektrischen Haushaltsgeräte, die mit einer Steckdose und nicht über einen Verteiler angeschlossen sind, lassen sich darüber steuern. Sie sind einfach zu handhaben und deswegen sehr praktisch. Daneben gibt es aber auch analoge Zeitschaltuhren, die an der Wand oder auf der DIN-Schiene montiert werden. Dann sind sie auch für Elektrogeräte geeignet, die über Kabel mit dem Stromnetz verbunden sind.
Digitale Alleskönner
Digitale Zeitschaltuhren sind für alle privaten und gewerblichen Einsatzzwecke geeignet. Du kannst mit ihnen beispielsweise die gesamte Innen- und Außenbeleuchtung sowie die Heizung steuern.
Smarte Multifunktionsgeräte der neuen Generation ersetzen mittlerweile mehrere Zeitschaltuhren, weil sie viele Features im Programm haben und unterschiedliche logische Kombinationsmöglichkeiten bieten.
Konfiguriert werden sie per Smartphone, Tablet oder PC, über Bluetooth Schnittstelle und App.
Digitale Zeitschaltuhren verfügen über Tages-, Wochen- sowie Jahresprogramme. Die meisten bieten zudem Zyklus- und Impulsprogramme. Sie lassen sich sekundengenau programmieren und logisch verknüpfen. Bei uhrzeitgebundenen Schaltplänen versprechen sie höchste Energieeffizienz.
Du programmierst die digitalen Alleskönner über ein Display, auf dem Du eine Vielzahl an unterschiedlichen Befehlen und Einstellungen vornehmen kannst, so beispielsweise die Schaltung mehrerer Geräte oder eine automatische Umstellung auf die Sommerzeit. Astronomische Zeitschaltuhren mit Geolokalisierung organisieren angeschlossene Lasten sogar entsprechend der Sonnenauf- und -untergangszeiten. Die Funktion berechnet je nach Standort die genauen Zeiten der Sonne. Kombinierst Du sie mit einem Helligkeitssensor, reagieren sie auf lokale Wetterereignisse wie Gewitter.
Gleiches gilt auch für die Kombination deiner digitalen Zeitschaltuhr mit Bewegungs- und Präsenzmeldern: Hast du diese Verbindung hergestellt, gehört die Beleuchtung im Treppenhaus, die Du vergessen hast auszuschalten, der Vergangenheit an.
Ein Unterscheidungskriterium: Die Montage
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist die Art der Montage: Einfache Modelle kannst du selbst in der Steckdose platzieren, Geräte für die Aufputzmontage sowie Zeitschaltuhren, die im Verteiler integriert sind und eine Trag- bzw. Hutschiene benötigen, darf nur der Elektriker installieren.
Sind Zeitschaltuhren selbst Stromfresser?
Eine wichtige Frage im Hinblick auf Stromersparnis ist die, ob Zeitschaltuhren nicht selbst Strom verbrauchen.
Analoge Zeitschaltuhren benötigen lediglich die Energie für das Uhrwerk. Das ist etwa 1 Watt pro Stunde.
Digitale Zeitschaltuhren verbrauchen mindestens doppelt so viel Strom. Um den Verbrauch einzukalkulieren, solltest Du die Wattleistung beachten. Der Jahresverbrauch einer digitalen Schaltuhr mit 2 Watt Leistung beträgt dann:
365 Tage x 24 Stunden x 2 W = 17520 Wh bzw. 17,5 kWh. Das macht etwa 6 € im Jahr.
Achte beim Kauf auch auf die Kapazität der Zeitschaltuhr. Viele können nicht mehr als 6 Ampere aushalten, was die Zahl der angehängten Geräte einschränkt.
Eine Uhr mit 6 A Strombelastbarkeit kann 6 A x 230 V = 1380 W schalten.
Kapazitive Einschaltströme von LED-Leuchtmitteln können Schaltkontakte belasten und damit Schaden anrichten. Aus diesem Grund sind die meisten digitalen Zeitschaltuhren mit einer Nulldurchgangsschaltung ausgestattet: Sie reguliert hohe Stromimpulse auf ein konstant niedriges Niveau. Das schützt die Relais-Kontakte, sorgt für maximale LED-Kompatibilität und verlängert die Lebensdauer der Zeitschaltuhr.
Analoge oder digitale Zeitschaltuhren sind praktische Zusatzgeräte für Dein Zuhause. Sie sorgen für mehr Komfort und weniger Stromverbrauch.